Als ich des morgens die Regentropfen an mein Fenster klopfen hörte, dachte ich, oh je, das hat der Wetterbericht aber anders gesagt. Aber bis nach dem Frühstück war der Regen schon mal weg, und so konnten wir im Trockenen die Boote aufladen. Die Anfahrt durch den Hunsrück bescherte immer mehr dicke Regenwolken, aber die wollten wohl nur spielen.
Zum Einsetzen in Bingen lockerten die Wolken immer mehr auf, und die Sonne zeigte sich moderat, aber das ist ja gut gegen Sonnenbrand. Haben wir im letzten Jahr noch zwischen zwei Fähren an der Rampe einsetzen müssen, fanden wir diesmal einen entspannteren Platz etwas weiter oberhalb, Richtung Camping und Wohnmobilstellplatz.
Und so ging es bei sehr lebendigen Strömungsverhältnissen, die ein konzentriertes Fahren erforderten, los in Richtung Bacharach, vorbei am Binger Mäuseturm sowie Burgen und Schlössern erst mal bis Trechtingshausen, wo wir im Schatten der Burg Reichenstein unseren Flüssigkeitsbedarf befriedigten.
Genauso kräftig, wie der Wind uns im letzten Jahr entgegenblies, verhalf er uns dieses Jahr aus der entgegengesetzten Richtung zu einer schnellen Fahrt. So waren wir recht zeitig wieder in Bacharach, und die unterschiedlichen Meinungen in der Truppe zur Fahrtstrecke wurden unter einen Hut gebracht, indem einige nochmal die Strecke fuhren, diesmal auf der anderen Rheinseite.
Der nächste Tag bescherte kompletten Sonnenschein, also Sonnenschutz auf die Haut und aufs Wasser. Nach nicht allzu langer Fahrt fuhren wir unterhalb Oberwesel in die Loreley Strecke ein, wohl jedem bekannt wegen immer wieder umgekippter Frachtschiffe. Und es ist schon beeindruckend, wenn man die Schiffe dort durch fahren sieht, wer da als Paddler falsch fährt oder träumt sieht plötzlich das Heck eines Frachters vor seinem Kanu, oder auch daneben, aber beides schlecht. Denn die müssen ordentlich ausholen, wenn sie die Einfahrt in die Fahrrinne erwischen möchten.
In St. Goar war dann Schluss, eine schöne Tour wurde mit einem Rieseneis beendet, die Einen fuhren nach Hause, einer blieb noch in Bacharach, wo er die Abendsonne auf der anderen Rheinseite genoss. In der Morgendämmerung wurde er von einem Gewitter geweckt, wir danken dem Wettergott, das er unsere Tour trocken und warm ermöglicht hat.